Anwaltsberatung zum Commerzbank-Angebot einer Abfindung der Premium Management Immobilien-Anlagen

31.08.2011  • Bankrecht

Im August 2011 hat die Commerzbank sämtlichen Käufern von Anteilen des Investmentfonds „Premium Management Immobilien-Anlagen“, WKN A0ND6C – im Folgenden PMIA, ein Angebot zur Rücknahme bis zum 15.9.2011 unterbreitet. Da bei vielen Anlegern Unsicherheit herrscht, ob dies angenommen werden soll, möchten wir ein paar generelle Ausführungen machen und Ihnen ein konkretes Beratungsangebot unterbreiten.

Was war passiert?

Im Herbst 2009 trat die Commerzbank an zahlreiche Kunden heran Anteile des PMIA, eines Immobilien-Dachfonds, zu kaufen. Anders als bei einem einfachen Immobilienfonds wurden nicht unmittelbar Häuser gekauft und vermarktet, sondern Anteile an derartigen Immobilienfonds gekauft. Ein Verkaufsargument der Commerzbank war, dass ein solcher Dachfonds wesentlich sicherer sei, da das Risiko über mehrere (Unter-)Fonds gestreut war. In der Theorie ist dies durchaus zutreffend, denn gerade Immobilienfonds hatten das Problem, dass zuviele Anleger in Anbetracht der Verschlechterung auf dem Wohnungs- und Häusermarkt Ihre Anteile wieder verkaufen wollten und die Fonds die Rücknahme ausgesetzt hatten. Ein Rückverkauf war damit unmöglich und die Kurse stürzten ein. Mit einem Dachfonds meinte man diesem Risiko begegnen zu können.

Wie wir allerdings mittlerweile festgestellt haben, hatten bei zahlreichen Kunden zum Zeitpunkt der Zeichnung schon mehrere Unterfonds die Rücknahme ausgeschlossen. Nach vorläufigen Berechnung belief sich dies zeitweilige auf rund ein Drittel des Fondskapitals. Selbst wenn der Kunde über die Besonderheiten eines Dachfonds aufgeklärt worden war – was keineswegs immer der Fall war – wurde in keinem uns bekannten Fall mitgeteilt, dass schon bei Teilen des Anlagevermögens ein Rückverkauf unmöglich war, was auch die Liquidität des Dachfonds.

Nach rund einem Jahr ereilte den PMIA dann das gleiche Schicksal der Unterfonds, nämlich die Aussetzung der Rücknahme. Börslich lag der Preis rund 40 % unter dem Einstandskurs.

Aufgrund einiger Kundenbeschwerden sah sich die Commerzbank nun gezwungen ein Angebot von 43,38 € je Anteil zu unterbreiten, wenn der Anleger auf sämtliche weiteren Ansprüche verzichtet, wobei es bei einer zukünftig positiven Entwicklung noch zu einem „Nachschlag“ kommen kann. Aktuell bedeutet dies aber einen Verlust von knapp 20 % der Anlagesumme.

Vor dem Hintergrund, dass der Kurs noch weiter fallen kann, und ungewiss ist ob und wann ein Rückkauf durch den Fonds wieder gewährleistet ist, stellt sich daher die Frage, ob man ein Ende mit Schrecken einem Schrecken ohne Ende vorzieht.

Als Marschroute kann man nach unseren Beobachtungen sagen, dass die Beratung der Commerzbank hinsichtlich der aktuellen Lage des Fonds unzureichend war, wenn kein genügender Hinweis auf die Situation der Unterfonds gegeben wurde. Dabei ist die zeitliche Komponente aber entscheidend. Dies muss konkret in jedem Einzelfall geklärt werden.

Weiter unklar ist der eigentliche Anlass der Commerzbank massiv diesen Fonds ihren Kunden anzubieten und zum Beispiel einen Wechsel der Anlage von anderen Finanzprodukten zu empfehlen. Auch hier ist ein Ansatzpunkt für einen Beratungsfehler zu sehen.

Um Ihnen konkret zu helfen, bieten wir eine anwaltliche Erstberatung zu einer Pauschale von 100,00 € zur Klärung der Risiken an.




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